Philippians 3

Datum: 19.6.2002 Stelle: Philipper 3:1 Ein Hauptthema des ganzen Philipperbriefs ist die Freude im HERRN, die ein Christ allezeit haben kann und soll. Deshalb ist dies ein Schlüsselvers zum Verständnis des Briefes. Freude statt zähem Kämpfen ist die beste Grundhaltung im Leben: sie lässt lebendig sein statt aufzuzehren. Vgl. Spr.14,30: »Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben; aber Eifersucht ist Knochenfraß.« Datum: 22.7.2002 Stelle: Philipper 3:5 Phil.3,5: Die Begründung, warum Paulus den Kampf kämpfen will und das Ziel erreichen will, ist: weil er selbst von Christus ergriffen ist! Weil wir Gottes Kinder sind (!), haben wir Grund zu kämpfen, Gottes Kind zu bleiben, und wir werden es bleiben, weil wir SEINE Kinder sind (»von IHM ergriffen«). Datum: 20.6.2002 Stelle: Philipper 3:10-21 Paulus spricht hier von Anstrengung und Kampf (Phil.3,14); das aber wird im Leben eines Christen nie ein freudloses, zähes Kämpfen, eine verzweifelte Verteidigung gegen drohende Niederlagen sein müssen, denn Paulus wird nicht dem widersprechen, was er kurz zuvor gesagt hat: »Im übrigen, meine Brüder, freuet euch in dem Herrn!« (Phil.3,1). Was für eine Anstrenung und welchen Kampf meint also Paulus hier? Als Ziel des Kampfes nennt Paulus »zur Auferstehung aus den Toten [zu] gelangen« (Phil.3,11). Damit meint er hier nicht die Auferstehung der Heiligen zum ewigen Leben. Begründung: Paulus sagt, dass er nicht mehr auf eigene Gerechtigkeit vertraut, um Christus zu gewinnen und dann durch die »Gerechtigkeit aus Gott aufgrund des Glaubens« in Christus zu sein (Phil.3,8-9). Er fährt mit dem Resultat des »in Christus sein« fort, das ist mit einem praktischen Leben als aus Gott gerechtfertigter Christ: die Kraft SEINER Auferstehung erkennen, die Gemeinschaft SEINER Leiden erkennen, SEINEM Tode ähnlich werden und schließlich aus den Toten aufzuerstehen. Die zuvor erlangte Glaubensgerechtigkeit zeigt, dass hier mit der »Auferstehung aus den Toten« nicht die Auferstehung zum ewigen Leben gemeint sein kann, denn diese ist aufgrund des Glaubens schon sicher. Die Kraft SEINER Auferstehung (Phil.3,10) wirkt nur in denen, die bereits an Christus glauben (Phil.3,9) und bewirkt in uns die Auferstehung aus den Toten (Phil.3,11). Wer aber an Christus glaubt, hat ewiges Leben (Joh.3,16), so dass er nicht mehr nach der Auferstehung aus den Toten zum ewigen Leben streben muss. Dies kann hier also nicht gemeint sein. Dem Christen ist die Auferstehung zum ewigen Leben sicher; Phil.3,11 kann sich also nicht auf diese Auferstehung beziehen, sonst entsteht ein Widerspruch. Paulus schreibt nämlich, er strenge sich an, um »vielleicht« zur Auferstehung aus den Toten zu gelangen«. Im Bezug auf die Auferstehung zum ewigen Leben schreibt er jedoch klar, dass sein Bürgerrecht im Himmel ist (Phil.3,20), dass er also sicher dort ankommen wird und sich danach nicht erst ausstrecken muss. Zur Auferstehung aus den Toten nach ihrem Tod auf der Erde werden alle gelangen, auch die, die danach den zweiten Tod sterben, d.h. in die Hölle kommen. Deshalb schon ist es unwahrscheinlich, dass sich diese Formulierung auf die Auferstehung zum ewigen Leben bezieht. Die hier gemeinte Auferstehung aus den Toten durch die Kraft Christi ist das Resultat davon, zuerst SEINEM Tode ähnlich geworden zu sein (Phil.3,10), etwas, das auch nur für den möglich ist, der bereits Christ ist (Phil.3,9). Den natürlichen Tod aber sterben alle Menschen, so dass hier nicht die Auferstehung vom natürlichen Tod gemeint sein kann. Was meint Paulus dann mit der Auferstehung von den Toten? Er meint, im praktischen Leben als durch Gott geechtfertigter Christ aufzuerstehen davon, in der Sünde tot zu sein. Die von Gott erlangte Rechfertigung auch praktisch zu leben. Im Römerbrief stellt er dies ebenfalls anhand von Tod und Auferstehung dar: Die Sünde nahm das Gesetz zum Anlass, um uns zu töten (Röm.7,11), um dem Tode Frucht zu bringen (Röm.7,5). Vor unserer Bekehrung, solange wir also unter Gesetz waren, waren wir in einem fleischlichen Todesleib gefangen (Röm.7,24): wir wollten das Gute, aber taten das Böse (Röm.7,20-23). Christus nun ist es, der uns bei unserer Bekehrung von diesem Todesleib erlöst (Röm.7,24). Dabei sterben wir dem Gesetz (Röm.7,4), wir sind also frei geworden von dem Gesetz des Buchstabens, das uns in der Sünde festhielt (Röm.7,5-6). Immer noch aber, trotz dass wir jetzt erlöst sind, dienen wir zwar mit der Vernunft dem Gesetz Gottes, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde (Röm.7,25). Es gibt in diesem Zustand aber keine Verdammnis mehr für uns (Röm.8,1), denn die vom Gesetz geforderte Gerechtigkeit wurde durch Christus in uns erfüllt (Röm.8,4). Unser Zustand als Errettete ist also zuerst: »der Leib [ist] zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen.« (Röm.8,10). Das ist es, was Paulus hier damit meint, als Christ SEINEM Tode ähnlich zu werden (Phil.3,10): so wie Christus an unseren Sünden starb, so ist unser Leib nun noch tot wegen unserer Sünden. Praktisch bedeutet das: unser Handeln ist wie vor unserer Bekehrung böse (Röm.7,15-19), trotz dass wir das Gute wollen und unser Geist durch Gott gerettet ist. Noch ist unser praktisches Handeln wie vor der Bekehrung. Nun kommt das, was Paulus mit der Auferstehung von den Toten meint, die er zu erreichen strebt: »Wenn aber der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.« (Röm.8,11). Dies wirkt der Heilige Geist in uns, nicht wir. Was ist nun unser Teil bei dieser Auferstehung von den Toten, das was Paulus mit solcher Anstrengung verfolgte? Einfach, sich vom Geist Gottes dazu leiten zu lassen, nicht nach dem Fleisch zu leben, sondern die Geschäfte des Leibes durch den Geist zu töten (Röm.8,13), denn wir müssen ja nicht mehr wie zuvor dem Fleisch gehorchen (Röm.12,8). Wir werden die Geschäfte des Leibes töten, denn jedes Kind Gottes lässt sich vom Geist Gottes leiten (Röm.8,14). Diese Folge der Gotteskindschaft fordert und beihaltet aber auch eigene Anstrengung, sie entsteht erst wenn wir wie Paulus beginnen, nach einem heiligen Leben im Leib zu streben, indem wir durch den Geist dessen fleischliches Tun töten, wie Paulus es tat. Beachte: Wir können dies nicht selbst tun, sondern tun es in der Kraft des Geistes. Somit ist das Streben nach »dem Ziel, dem Kampfpreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus« (Phil.3,14) Kennzeichen und Folge der Gotteskindschaft. Paulus bestätigt das: Kinder Gottes sollen und werden nicht so wandeln wie die vielen »Feinde des Kreuzes«, »welcher Ende das Verderben ist, deren Gott der Bauch ist, die sich ihrer Schande rühmen und aufs Irdische erpicht sind.« (Phil.3,18-19). Es ist jedoch nicht so, dass das Handeln erst zeigt, ob man Christ ist, so dass man sich seiner Errettung nicht sicher sein könnte. Sondern wer Christ ist, dessen Bürgerrecht ist im Himmel (Phil.3,20), und der wird als Resultat davon auch als Christ handeln. Denn wir werden ja Christ, bevor wir als Christ gehandelt haben (Röm.7,25), und bereits in diesem Zustand gibt es keine Verdammnis mehr für uns (Röm.8,1).
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